Der (L|l)eibhaftige Zuckerberg

Ich denke, aus meiner Antipathie gegen Mark Zuckerberg und sein Facebook habe ich kein großes Geheimnis gemacht. Diverse Beiträge wie „Computer bäh!“ oder „Brain Hacking“ legen Zeugnis darüber ab.

Gerade ist er im Zusammenhang mit Cambridge Analytica wieder mal in aller Munde. Die investigative Reportage von Channel 4 News dazu lässt übrigens tief blicken.

Weit weniger beachtet und für meine Begriffe fast schon sträflich übersehen, ist der Einfluss Facebooks bei den ethnischen Säuberungen in Myanmar. Vielen vielleicht auch bekannt als Rohingya Flüchtlingskrise. Gemäß der Newstickermeldung bei heise kamen UN-Beobachter zu dem Schluss, dass

… Facebook grundlegend zu dem öffentlichen Grad an Verbitterung, Meinungsverschiedenheit und Konflikt in dem Land beigetragen [hat]

Dies und die Beteiligung am Ausverkauf der amerikanischen Demokratie für ein paar russische Anzeigendollars würden mich doch ernsthaft an meinem Lebenswerk zweifeln lassen.

Vielleicht sollten die gleichen UN-Beobachter nach getaner Arbeit in Myanmar im Anschluss die oft beschwörte Spaltung der amerikanischen Gesellschaft untersuchen, die letztens ein Experte soweit ich mich erinnere als „zivilen Bürgerkrieg“ bezeichnet hat.

Es würde mich nicht wundern, wenn auch hier Facebook einen nicht unerheblichen Anteil Schuld daran trägt.

3 Gedanken zu “Der (L|l)eibhaftige Zuckerberg

  1. Ich könnte hier stundenlang Hasstiraden auf einen der mir unsympathischten Menschen der letzten Jahre ablassen, aber wozu. Im Zusammenhang mit der Zusammenarbeit und Kommunikation von einigen Grupperierungen und Interessengruppen, die mangels eigener Plattform bequemerweise auf Facebook ausgewichen sind, wiederhole ich einfach nur den meinen Standpunkt : Facebook ist für mich eine feindliche Organisation, die totalitäre Ziele verfolgt und sich bereits jetzt Deutungshoheit auf Staatsebene anmaßt. Wem bei der (vergleichsweisen harmlosen) Datensammelei von Microsoft die Helmrundleuchte angeht, dem müsste sie bei Facebook platzen, da Facebook auch Nicht-Usern auf Drittseiten hinterherschnüffelt. Zuckerberg selbst lügt wie gedruckt, da er behauptet, Facebook und auch er selbst wären genauso transparent und nur gewollt geteilte Daten würden erfasst. Zuckerberg ist in Wirklichkeit unglaublich paranoid, was seine eigene Person und seine Ziele angeht und er lügt, sobald er den Mund aufmacht. Definitiv kein Mensch, um den es Schade wäre – im Gegensatz zu so einem brillianten Denker wie Hawking, wo die Zunkunft zwar erst zeigen wird, wie genial er wirklich war, wenn man alle Theorien nachvollzogen und überprüfen konnte.

    DELENDA FACEBOOK!

    • Kann ich alles unterschreiben. 🙂

      Vor allem den Hinweis auf Microsoft. Immer wieder erstaunlich, wie sich – zugegeben berechtigt und Anzeichen für Fortschritte in der Sache – bei jedem noch so kleinen Datenschutzproblem seitens Microsoft alle gleich nach EU-Gerichtsurteilen und Schadensersatz schreien, Sicherheits- und Schutzsoftware im Dutzend installieren, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung verletzt sehen, aber nach einer weiteren Stunden unverhohlen zu Facebook wechseln, um Herrn Zuckerberg den neuesten Klatsch und Tratsch aus dem eigenen Leben auf seine Cloudfestplatten zu tickern. Garniert mit den WhatsApp-Kontaktdaten der eigenen sozialen Sphäre und ergänzt um die neuesten Instagram-Schnappschüsse.

      Was mich aber am meisten überrascht hat, ist die plötzlich zu Tage tretende Naivität, was jetzt alles mit den Daten angestellt wird. Da warnen Experten, Nerds und „Spinner“ schon seit Jahren vor und wenn dann tatsächlich das Kind in den Brunnen fällt, kommt wie so oft nur das altbekannte „Das hätte doch keiner ahnen können“. Gnarf

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